Den Auftakt zur Vortragsreihe bildete Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Schneider, von der Johannes Kepler Universität Linz, der zum Thema „Schattenwirtschaft und Geldwäsche – Was wissen wir (nicht)?“ referierte und Einblicke in das Ausmaß der Geldwäsche weltweit, in Europa und Deutschland gewährte. Hierbei ging er auch auf die rudimentäre Datengrundlage ein, die nur grobe Schätzungen zulasse. Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Matthias Neuenkirch, Direktor des TrIGeKo, in seinem Vortrag „Geldwäsche und deren Auswirkungen auf Immobilienpreise in Deutschland“ die aktuellen Ergebnisse der Studie des Forschungsverbundprojektes „Ökonomische Analyse der Geldwäsche“. In dieser Studie gelinge es erstmals, die bislang nur vermuteten negativen Effekte von Geldwäsche auf die Immobilienpreise empirisch zu belegen. Geldwäsche führe dazu, dass die Immobilienpreise steigen. Die Ergebnisse der Studie können Sie hier einsehen. Neben der ökonomischen Betrachtung fand auch die juristische Perspektive Eingang in die Veranstaltung. LOStA Dr. Stephan Neuheuser von der Staatsanwaltschaft Köln ging in seinem Vortrag „§ 261 StGB – (alte) Probleme trotz neuer Fassung“ auf die Gesetzesreform von 2021 ein und setzte sich mit der Frage auseinander, ob durch den Wechsel zum All-Crimes-Ansatz die bis dahin bestehenden Verurteilungshemmnisse tatsächlich beseitigt werden konnten.
Anne Brorhilker, Geschäftsführerin von Finanzwende e. V., leitete mit einem spannenden Vortrag über die schädlichen Auswirkungen der Finanzkriminalität zur abschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter/innen aus Wissenschaft und Praxis über, welche die Veranstaltung abrundete. Neben Frau Brorhilker diskutierten Sabine Grützmacher, Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; Sandro Mattioli, Journalist und Vorsitzender des Vereins Mafianeindanke e. V. und Dr. Steffen Barreto da Rosa, Kriminaldirektor, u. a. über die notwendigen politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche. Ein zentrales Thema hierbei war das geplante neue Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) und dessen gescheiterte Umsetzung nach dem „Ampel-Aus“. Die Diskussion wurde von Meike Schreiber, Wirtschaftsjournalistin bei der Süddeutschen Zeitung, moderiert.
Wir danken allen Teilnehmenden und Referent/innen für die wertvollen Beiträge sowie den bereichernden fachlichen Austausch, der diese Veranstaltung zu einem Erfolg gemacht hat.